Mittwoch, 21. September 2011

Bohrungen nach Öl sorgen für Spannungen

Die Republik Zypern bohrt vor seiner Küste nach Öl. Dies ist für Nordzypern nicht tragbar, weil die natürlichen Ressourcen vor der Küste der Insel beiden Volksgruppen gemeinsam zugänglich sein müssten. Solange die Zypernfrage nicht endgültig geklärt ist, dürfe man vor der Südküste Zyperns keine Ölbohrungen durchführen, so die Einstellung der Regierungen der TRNC und der Türkei. Ankara hat den Ton gegenüber Südzypern nun verschärft und die Entsendung der Marine in das östliche Mittelmeer angedroht. Nach Medienberichten hatte dies eine Teilmobilmachung der zyperngriechischen Nationalgarde zur Folge. "Niemandem ist gedient, wenn es im östlichen Mittelmeer zu Spannungen kommt", betonte TRNC-Repräsentant Piller in diesem Zusammenhang. "Wir müssen aber zur Kenntnis nehmen, dass die berechtigten Interessen der türkischzyprischen Seite über Dekaden hinweg immer ignoriert wurden." Die Medien in Deutschland kritisierten weitgehend auch den Vorstoß Ankaras, die Beziehungen zur EU einfrieren zu wollen, sollte es vor der EU-Ratspräsidentschaft der Republik Zypern keine umfassende Lösung auf der Insel geben. DIE ZEIT hingegen hob hervor, dass die Haltung Ankaras eine Konsequenz der türkischen Zypernpolitik sei. Ankara erkennt die Republik Zypern nicht an. Würde sie während der EU-Ratspräsidentschaft "Zyperns" mit dieser Republik in Beziehung treten, müsste Ankara die Sichtweise anerkennen, dass die Türkei den Norden dieser Republik "militärisch besetzt" hält. Dies aber ist aus türkischer Sicht eine vollkommen falsche Darstellungsweise der Zypernfrage.