Montag, 19. September 2011

Türkei droht diplomatische Konsequenzen an

Ankara hat erneut mit dem Einfrieren der diplomatischen Beziehungen zur EU gedroht, sollte bis zum zweiten Halbjahr 2012 keine Lösung der Zypernfrage im Einvernehmen mit allen Parteien gefunden werden. Die zyperntürkische Seite und Ankara bekräftigen seit langem, dass es kaum erträglich sei, dass die Verhandlungen von der griechischzyprischen Seite ohne die nötige Kompromissbereitschaft geführt würden. Oftmals betonte TRNC-Staatschef Eroglu, dass der Eindruck, im Inselsüden setze man auf den Zeitfaktor, unausweichlich sei. Die Republik Zypern übernimmt in der zweiten Jahreshälfte 2012 die EU-Ratspräsidentschaft. Nordzypern und Ankara wollen bis dahin die Zypernfrage beseitigt haben. Nun hat die Regierung in Ankara, abgestimmt mit den Verantwortlichen im Norden Zyperns, bekräftigt, man werde die Beziehungen zur EU während der EU-Ratspräsidentschaft des Inselsüdens einfrieren. Ankara erkennt die Republik Zypern nicht als Regierung "Zyperns" an. Die Medien in Deutschland verkürzten diese Meldung in ihren Schlagzeilen meist darauf, das die Türkei ihre Beziehungen auf Eis legen wolle. "Die Gründe und welche zeitliche Dimension dahintersteht, werden in der Presse hier in Deutschland in den Überschriften ausgeklammert", zeigte sich TRNC-Repräsentant Uli Piller enttäuscht.