Mittwoch, 28. Dezember 2011

Türkischzyprischer Premier erleidet Schwächeanfall

Der inseltürkische Premierminister Irsen Kücük (UBP) erlitt einen Schwächeanfall. Nach Medienberichten habe er eine Nacht im Krankenhaus in der türkischzyprischen Hauptstadt Lefkosa verbracht. Kücük habe trotz einer starken Erkältung eine "heftige Tagesordnung" abzuarbeiten gehabt, was schlussendlich zu dem Schwächeanfall geführt haben könnte. Nach Berichten des staatlichen Rundfunks BRT müsse sich der 71-jährige Premier einige Tage schonen. Kücük ist seit 2010 Premierminister; er trat die Nachfolge von Dervis Eroglu an, der im Frühjahr 2010 TRNC-Präsident wurde.

Donnerstag, 22. Dezember 2011

Präsident Eroglu zu den Verhandlungen

Das türkischzypriche Staatsoberhaupt Dervis Eroglu hat in einer Pressemitteilung die derzeitigen Verhandlungsbemühungen kommentiert. Die türkischzyprische Seite sei bemüht, eine Lösung zu finden, die langanhaltend ist und Frieden und Sicherheit auch den künftigen Generationen biete. Er werde kein Abkommen unterzeichnen, das die Eigenständigkeit des inseltürkischen Volks in Frage stelle, heißt es im staatlichen Rundfunk BRT. Die Verhandlungen könnten noch bis zur Übernahme der EU-Ratspräsidentschaft durch Südzypern im zweiten Halbjahr 2012 andauern. In dieser Zeit werde die türkische Seite weiterhin versuchen, konstruktive Vorschläge zu unterbreiten. Dies betonte auch der türkischzyprische Unterhändler Özersay. Auf Nordzypern wird am 21. Dezember den Geschehnissen des Winters 1963/64 gedacht. Damals begannen zyperngriechische Kräfte mit der Umsetzung eines geheimen Planes zur alleinigen Machtübernahme innerhalb der Partnerschaftsrepublik. Es kam zu massiven Angriffen auf türkischzyprische Familien und zu Vertreibungen aus den gemischten Dörfern. Bereits im März 1964 kamen VN-Friedenstruppen. "Wenn diese Ereignisse nicht die Zweiteilung Zyperns bedeuteten, so waren sie doch das Ende der vertraglichen Vereinbarungen zur Republik", betonte TRNC-Repräsentant Piller in München. "Selbst der damalige deutsche Botschafter in Nikosia, Dr. Koenig, sprach von 'unsagbarem Leid', das die türkische Seite zu erdulden hatte", fügte er hinzu. Piller betonte, dass die Vergangenheit zwar nicht Tag für Tag genutzt werden solle, um Verhandlungen zu beeinflussen, gab aber zu, dass es schwer erträglich sei, wenn immer wieder bekräftigt werde, die Militärintervention im Sommer 1974 wäre der Beginn der Zypernfrage.

Dienstag, 13. Dezember 2011

Erste Ergebnisse der Volkszählung

Erste Ergebnisse der Volkszählung in Nordzypern sind nun von der Presse veröffentlicht worden. Demnach leben in der Türkischen Republik Nordzypern derzeit rund 295.000 Menschen. Dies entspricht einem Bevölkerungszuwachs von etwa 11 Prozent seit der letzten Zählung im Jahr 2006. Mit 98.700 Einwohnern ist Lefkoşa die mit Abstand größte Stadt des Inselnordens. Die Region Kyrenia/Girne, die noch Mitte der 1990er Jahre mit etwa 35.000 Einwohnern angegeben wurde, hat mittlerweile eine Einwohnerzahl von über 72.000. In der Region Famagusta leben etwa 69.000 Personen. Im Westen Nordzyperns, in der Region Güzelyurt, leben ca. 31.000 Menschen und auf dem Karpaz (Region Iskele) etwa 23.000 Personen.

Freitag, 9. Dezember 2011

Schwere Zwischenfälle bei Volleyballspiel

Bei einem Damen-Volleyballspiel auf internationaler Ebene kam es in Limassol zu schweren Ausschreitungen. Das Spiel zwischen Galatasaray Istanbul und Limassol endete 0:3 aus Sicht der inselgriechischen Gastgeber. Nach Angaben des türkischzyprischen Rundfunks bewarfen zyperngriechische "Hooligans" die türkische Mannschaft mit Gegenständen. Zudem seien griechische Flaggen mit Slogans wie "Zypern ist griechisch" gesichtet und anti-türkische Parolen gesungen worden. Die Mannschaft von Galatasaray musste mit Polizeischutz zu ihrem Hotel geleitet und dort bewacht werden. "Diese Art von Ausfällen bei Sportveranstaltungen sind immer wieder zu beobachten", erklärte TRNC-Repräsentant Piller in München. "Sie sind jedoch nicht beispielhaft für die gesamte zyperngriechische Gesellschaft", ergänzte er. Wichtig, so betonte der Repräsentant, sei dass die Regierung Zyperns gegen diese Art von Rassismus vorgehe und man nicht zulasse, dass "Öl ins Feuer" gegossen werde.

"Occupy Bewegung" auch auf Zypern

Die "Occupy Bewegung" hat auch das geteilte Zypern erreicht. Dies berichtet die Süddeutsche Zeitung in ihrer Ausgabe vom 9. Dezember. Danach stehe bei den "Besetzern" nicht der Protest gegen die Wirtschaft- und Finanzwelt im Mittelpunkt sondern vielmehr die Zypernfrage. Die Protestbewegung, die sich in einer Zeltstadt inmitten der Pufferzone Nikosias niedergelassen hat, besteht aus zyperngriechischen und -türkischen Teilnehmern - hauptsächlich jüngeren Menschen. Sie fordern die Überwindung der Teilung Zyperns. Die Verhandlungen zwischen den beiden Präsidenten stecken derzeit fest. In der zweiten Jahreshälfte 2012 soll Südzypern die EU-Ratspräsidentschaft übernehmen. Davor solle der Konflikt gelöst werden. Die Finanzkrise in Griechenland hat auch den Süden Zyperns schwer getroffen.

Sonntag, 4. Dezember 2011

Kurios: Politiker hält eine 13-Stunden Rede

Wie die "Northcyprus Times" berichten, hat der TDP-Vorsitzende Cakici in der türkischzyprischen Nationalversammlung vor den Abgeordneten eine Rede gehalten, die am Ende mehr als 13 Stunden gedauert haben soll. Es sei dies die längste je vor dem zyperntürkischen Parlament gehaltene Rede gewesen. Er habe dies getan um für die Jugend der Insel Partei zu ergreifen und auf umfassende Umwälzungen im Staat hinzuweisen. Cakici gilt als gesundheitlich leicht angeschlagen - obgleich er einer der jüngsten Abgeordneten des türkischzyprischen Parlaments ist. "In Deutschland erinnert man sich noch an die Rede vom damaligen Innenminister Otto Schily, der sich vor einem Untersuchungsausschuss des Bundestags einmal fünf Stunden lang zu Wort gemeldet hatte", scherzte TRNC-Repräsentant Piller, als er auf diesen Redemarathon angesprochen wurde. Cakici befindet sich derzeit in Berlin auf dem SPD-Bundesparteitag. Reden ähnlicher Länge werden dort nicht erwartet.

Zensus auf Nordzypern

Weltweit finden heuer Volkszählungen statt. In Deutschland wurden stichprobenartig die Haushalte und Einwohner statistisch erfasst. Am heutigen 4. Dezember wird auch auf Nordzypern eine Volkszählung durchgeführt. Dabei wird die Zahl der Einwohner, der Haushalte und der sich an diesem Stichtag auf der Insel aufhaltenden Ausländer erfasst. Zu Beginn des Jahres war kurzzeitig über einen gemeinsamen Zensus in den beiden Teilen der Insel spekuliert worden. Der Inselnorden aber lehnte diesen Vorschlag als Einmischung ab und bekräftigte, dass die Volkszählung nach den Maßgaben der VN durchgeführt würde und somit allen Ansprüchen genüge.

Samstag, 3. Dezember 2011

Repräsentant trifft EU-Parlamentarier

Der ehrenamtliche Repräsentant Nordzyperns in München, Uli Piller, kam am Freitag zu Gesprächen mit dem SPD-EU-Abgeordneten Ismail Ertug zusammen. Die beiden erörterten bei ihrem Gespräch die laufenden Zypern-Gespräche sowie die Rolle der Türkei in einem Europa der Zukunft. Piller betonte dabei, dass die Rechte der Zyperntürken nicht außen vor gelassen werden dürften. Seiner Ansicht nach habe die Republik Zypern den Titel "Regierung Zyperns" zu Unrecht inne. Ertug seinerseits brachte die Öffnung der türkischen See- und Flughäfen ins Gespräch. Beide betonten, dass dies nicht mit einer diplomatischen Anerkennung Südzyperns als Regierung der gesamten Insel durch Ankara verbunden werden müsse.

Donnerstag, 1. Dezember 2011

CTP und TDP nehmen am SPD-Parteitag teil

Wie der ehemalige SPD-Europaabgeordnete Ozan Ceyhun mitteilte, werden am SPD-Parteitag in Berlin als Gäste auch Vertreter aus Nordzypern teilnehmen. Die beiden sozialdemokratisch gesinnten Parteien CTP und TDP werden Mitglieder nach Deutschland schicken um auf dem Parteitag Verbindungen zu knüpfen.