Samstag, 29. Oktober 2011

Erneut Gipfel in New York

TRNC-Staatspräsident Dervis Eroglu reist erneut zu einem Gipfel nach New York. Wieder werden die beiden zyprischen Staatspräsidenten mit VN-Generalsekretär Ban Ki Moon zusammentreffen. Wie der Unterhändler der zyperntürkischen Seite bekanntgab, sei man diesmal deutlich optimistischer, dass durchschlagende Erfolge erzielt werden könnten, so die türkischzyprischen Medien. Eroglu und sein inselgriechischer Amtskollege Christophias bemühen sich um ein umfassendes Lösungspaket für die geteilte Insel. Dabei sehen sich die türkischen Zyprer vor allem mit dem derzeit anerkannten Alleinvertretungsanspruch der Griechen konfrontiert.

Dienstag, 25. Oktober 2011

Abiturreise sorgt für Wirbel

So genannte Matura-Reisen sind in Österreich sehr beliebt. Der Markt ist beinhart und die Konkurrenz schläft nicht. Nun sollen heuer erstmals mehrere tausend Abiturienten aus Österreich nach Nordzypern reisen. Die Frage, ob das Land diese Art des Tourismus wünscht, bleibt offen. Das Geschäft ist lukrativ, aber eben qualitativ fragwürdig. Der Aufschrei liegt aber nicht daran, dass das beschauliche Nordzypern möglicherweise mit den österreichischen Jugendlichen nicht fertig wird, denen man mehr Interesse an alkoholischen Getränken als an antiken Kulturdenkmälern nachsagt. Viel mehr gibt es Proteste am Reiseort überhaupt. Noch immer werden reflexhaft alte Vorurteile bedient: Nordzypern wäre nicht sicher genug. Das Hotel (Club Acapulco, Catalköy) liege inmitten eines militärischen Sperrgebiets und nahe an einem Munitionsdepot. Auch könne den österreichischen Gästen aufgrund der fehlenden internationalen Anerkennung Nordzyperns kein diplomatischer Schutz gewährt werden. Und überhaupt, solle bedacht werden, dass Nordzypern im Grunde "von türkischem Militär besetztes Gebiet der Republik Zypern" sei. Der Club, um den es geht, liegt tatsächlich in einer Bucht, die auch vom Militär genutzt wird. Beeinträchtigungen dadurch gibt es nicht. Das Gefahrenpotenzial ist minimal. EU-Bürger können visumfrei nach Nordzypern einreisen und werden dort auch nicht an der Grenze gehindert in den griechischen Süden zu reisen. Deutsche Reiseveranstalter wie z.B. FTI haben Nordzypern mittlerweile im Programm, man kann über etliche der Onlineplattformen Flüge nach Ercan buchen. Das Gesundheitswesen entspricht dem anderer südeuropäischer Staaten. "Urlaub auf Nordzypern ist nicht mehr oder weniger gefährlich als anderswo", betonte TRNC-Repräsentant Piller in diesem Zusammenhang. "Und auf eine Diskussion, ob es moralisch vertretbar sei, muss man sich nun wirklich nicht einlassen, wenn man die Entwicklung, die zur Teilung der Insel führte, genau studiert", ergänzte er.

Samstag, 22. Oktober 2011

10 Jahre Ehrenamtliche Vertretung Nordzyperns in München

Seit 10 Jahren nunmehr gibt es in München eine ehrenamtliche Repräsentanz Nordzyperns. Dies feierte der Honorvertreter Uli Piller mit zahlreichen geladenen Ehrengästen bei einem kleinen Empfang in München. In seiner kurzen Ansprache dankte Piller vor allem dem türkischzyprischen Außenministerium und dem türkischen Generalkonsulat München für die enge Zusammenarbeit. Der türkische Generalkonsul Hidayet Eriş (Foto) ging in seinem Grußwort auch auf Entwicklung des Zypernkonfliktes ein und machte deutlich, dass man nicht oft genug erklären könne, wie die Teilung Zyperns zustande käme. "Noch immer glauben viele, dass die Zypernkrise mit einer so genannten Invasion der türkischen Armee 1974 begann. Dass die Vereinten Nationen aber bereits zehn Jahre zuvor Blauhelmtruppen entsandt haben, ist vielen unbekannt", so der Generalkonsul. Unter den Ehrengästen des Abends durfte Piller auch den ehemaligen bayerischen Landtagsvizepräsidenten und Abgeordneten des bayerischen Landtags, Prof. Dr. Peter Paul Gantzer (SPD) begrüßen. Gantzer war 2010 zusammen mit dem Honorarrepräsentanten nach Nordzypern geflogen, um sich unabhängig ein eigenes Bild vom Land zu machen. In einer kurzen Ansprache lobte der Münchner Stadtrat Yaşar Fincan (SPD) die Zusammenarbeit mit der Repräsentanz in den vergangenen zehn Jahren. Auch der Münchner Oberbürgermeister, Christian Ude, sei bereits zweimal direkt nach Nordzypern gereist, so betonte Fincan in seiner Ansprache. Piller dankte den Mitgliedern des Vereins "Rote Taube" e.V. für die langjährige und wunderbare Zusammenarbeit. Auch am diesjährigen Empfang hatte der Verein maßgeblichen Anteil. Die Mitglieder gestalteten das Büffet. So dankte Piller der Vorsitzenden Ursula Schölz-Koenig und der Familie Şekerzade mit einem Blumenstrauß. Freuen durfte sich der ehrenamtliche Repräsentant des "kleinen Landes am Rande Europas", wie er selbst betonte, auch über den Besuch des türkischen Vizekonsuls Okan Başaran, über die Anwesenheit der Vorsitzenden des Münchner Ausländerbeirats, Nükhet Kivran sowie den Arbeits- und Sozialattaché des türkischen Generalkonsulats, Hüseyin Bağçeci.

Mittwoch, 19. Oktober 2011

Militärübungen abgesagt

Die Militärübung "Toros" wird abgesagt. Dies teilte TRNC-Präsidialsprecher Ertug mit. Die Entscheidung die Militärübung dieses Jahr nicht durchzuführen wurde zusammen mit der Regierung in Ankara getroffen. Es sei ein richtiger Schritt um das politische Klima zwischen den beiden zyprischen Seiten nicht weiter zu belassen. Medienberichten zufolge hat auch die Regierung Südzyperns ein Militärmanöver abgesagt. Die beiden Maßnahmen sollen dazu dienen, die Verhandlungen nicht zu gefährden. Noch im Oktober sollen die beiden zyprischen Präsidenten zu einem Gipfel bei VN-Generalsekretär Ban Ki Moon in New York zusammentreffen.

Sonntag, 16. Oktober 2011

Ehemaliger britischer Außenminister äußert sich zur Zypernfrage

Der ehemalige britische Außenminister Jack Straw hat sich zur Zypernfrage geäußert. Dabei machte er laut türkischzyprischem Rundfunk BRT die Anmerkung, dass die zyperngriechische Verwaltung nicht die gesamte Insel vertreten könne. Er betonte zudem, dass während der EU-Ratspräsidentschaft der Zyperngriechen diese die EU und nicht eigene innenpolitische Interessen vertreten müssten. Ferner nannte Straw die Probebohrungen vor der zyprischen Küste "gefährlich". Wie es in einem Beitrag von BRT weiter heißt, verhandeln die beiden zyprischen Partner nun seit Jahren ohne Ergebnis. Der ehemalige britische Außenminister sagte, man müsse für den Fall, dass greifbare Ergebnisse auch weiterhin ausblieben, die Teilung der Insel als eine Lösung in Betracht ziehen.

Samstag, 15. Oktober 2011

Jahreshauptversammlung der "Roten Taube"

Der deutsch-zyperntürkische Förderverein "Rote Taube - Kirmizi Güvercin e.V" hat am 14. Oktober seine jährliche Jahreshauptversammlung abgehalten. Die Vereinsvorsitzende Ursula Schölz-Koenig betonte, dass die Spendenarbeit für Nordzypern zwar bedeute mit kleinen Geldbeträgen zu hantieren, der Verein aber in den vergangenen neun Jahren bereits mehrfach Spenden übergeben konnte. Diese Spenden halfen z.B. dem Krankenhaus der Stadt Lefke ein lange schon benötigtes Untersuchungsmikroskop anzuschaffen. Die Kinder der Schule für Hörgeschädigte, an der auch Schüler mit anderen geistigen und körperlichen Beeinträchtigungen aufgenommen werden, freute sich über Musikinstrumente, Materialien für den Kunstunterricht und andere Unterrichtsmaterialien. Und auch dem Alten- und Pflegeheim der Stadt Gönyeli konnten Sachspenden übergeben werden. In Zukunft will der Verein auch weiterhin eng mit der Schule in Lefkosa zusammenarbeiten. "Hier ist noch eine Menge Handlungsbedarf", erklärte Schölz-Koenig auf der Jahreshauptversammlung.

Freitag, 14. Oktober 2011

Präsident informiert Parteivorsitzende über Fortgang der Gespräche

TRNC-Staatschef Eroglu hat die Vorsitzenden der Parteien mit Sitzen in der türkischzyprischen Nationalversammlung über den Fortgang der Verhandlungen informiert. UBP-Chef und Regierungschef Kücük merkte nach der Zusammenkunft an, dass die regierende UBP eine rasche Lösung wolle und in der Haltung der Zyperngriechen keine Änderung erkennbar sei. Der Vorsitzende der oppositionellen CTP fügte an, dass es von großer Bedeutung sei, dass die türkischzyprische Seite ihren konstruktiven Weg fortsetze. Auch der Vorsitzende der sozialdemokratischen TDP Cakici betonte, dass die Verhandlungen derzeit feststeckten. Der Vorsitzende der Freiheit- und Reformpartei ÖRP sagte, er erkenne beim zyperngriechischen Präsidenten Christophias keinen Willen zum Kompromiss. Der Vorsitzende der neuen Partei für Demokratie und Vertrauen DGP, Ertugruloglu, machte am Ende klar, dass ein Erfolg bei den Verhandlungen nicht zu erwarten sei, wenn nur eine Seite konstruktive Vorschläge mache.

Montag, 10. Oktober 2011

Parlamentspräsidium wiedergewählt

Zum Beginn des parlamentarischen Jahres wurde in der Nationalversammlung der Sprecher neu gewählt. Wiedergewählt (mit 38 von 50 Stimmen) wurde Dr. Hasan Bozer von der allein regierenden UBP. Auch sein Stellvertreter Yektaoglu (CTP) wurde wieder gewählt. Zudem wurde nun auch offiziell der Status von Ex-UBP-Chef Ertugruloglu geändert. Der Chef der neu gegründeten DGP ist nicht länger "unabhängiger Parlamentarier", sondern eben Mitglied seiner Partei. Damit verfügt die DGP über einen Sitz im Parlament. Die UBP kommt als Regierungspartei auf 27. Die CTP stellt 15 Mitglieder, die DP 2, die linksliberale TDP kommt auf 3 Abgeordnete und die ÖRP von Ex-Außenminister Avci auf ebenfalls 2 Abgeordnete.

Freitag, 7. Oktober 2011

Neuer Anlauf für eigene Airline

Nach Angaben des zyperntürkischen Verkehrsministeriums planen die türkische Fluglinie Turkish Airlines und weitere verantwortliche Investoren einen neuen Anlauf zur Implementierung einer neuen türkischzyprischen Fluglinie. Bereits im März hätte die "North Cyprus Airlines" den Betrieb aufnehmen sollen, war dann aber an finanziellen Rahmenbedingungen gescheitert. Man wolle daran anknüpfen, hieß es in den Medien. Wann genau ein neuer zyperntürkischer Carrier seinen Dienst aufnehmen werde, stehe aber noch nicht fest.

Donnerstag, 6. Oktober 2011

Außenminister Özugürgün in Ankara

Um die gemeinsame Linie in der Zypernpolitik abzustecken ist TRNC-Außenminister Özgürgün (UBP) nach Ankara gereist. Er trifft dort unter anderem mit seinem Amtskollegen Davutoglu zusammen. Vor der Nationalversammlung soll der Minister eine Rede halten. Die Zypernfrage belastet derzeit in besonderem Maße das Verhältnis der Türkei zur EU.