Denktaş' Zustand verschlechtert

Nach Berichten der türkischen Zeitung "Today's Zaman" hat sich der Gesundheitszustand von TRNC-Staatsgründer Rauf Denktaş weiter verschlimmert. Serdar Denktaş (DP-Vorsitzender und Mitglied des Parlaments) erklärte nach Angaben der Zeitung, sein Vater werde nun künstlich beatmet. Die Ärzte aus dem Universitätsklinikum Lefkoşa erhielten mittlerweile Unterstützung aus dem Militärhospital in Ankara, wohin man den 87-Jährigen auch verlegen könnte. Denktaş hatte zu Beginn der Woche einen Schlaganfall erlitten und sei nach Medienberichten derzeit halbseitig gelähmt.

Staatsgründer Rauf Denktaş erleidet Schlaganfall

TRNC-Staatsgründer Rauf Denktaş hat gestern einen Schlaganfall erlitten. Nach plötzlichem Unwohlsein wurde Denktaş ins staatliche Krankenhaus in Lefkoşa eingeliefert. Nach einigen Untersuchungen wurde das ehemalige Staatsoberhaupt auf eigenen Wunsch ins Universitätsklinikum der Hauptstadt verlegt. Nach ersten offiziellen Stellungnahmen durch medizinisches Personal hieß es in den zyperntürkischen Medien, der 87-Jährige habe eine gute Prognose und müsse nach dem Aterienverschluss nicht operiert werden. In den Medien wurde über die Länge eines Heilungsprozesses nichts geäußert. Denktaş gilt noch heute als wichtiger Ratgeber der politischen Handlungsführer in Nordzypern. Er trat 2005 nicht mehr an, nachdem er von 1985 an mehrmals zum TRNC-Staatschef gewählt wurde. TRNC-Präsident Eroğlu übermittelte Genesungswünsche, ebenso wie andere türkischzyprische und türkische Politiker.

Inselgriechen wählen Parlament

Die zyperngriechischen Wahlberechtigten stimmen heute über ihr neues Parlament ab. Da die Republik Zypern als Präsidialsystem geführt wird, besteht die Möglichkeit, dass Staatschef Christophias als so genannte "Lame Duck" regieren muss, wenn seine post-kommunistische AKEL die Mehrheit der Sitze verlieren sollte. Dies gilt nach letzten Umfragen als wahrscheinlich, denn die gemäßigt-konservative DISY von Ex-Präsident Klerides lag dort in der Wählergunst deutlich vorne. Welche Auswirkungen auf die Verhandlungen der Wahlausgang haben könnte, ist nicht genau absehbar. In den letzten Jahren hatte die DISY Kontakte zur zyperntürkischen Regierungspartei UBP aufgenommen. Derzeit ist ein erneuter Gipfel bei den VN für den 7. Juli angesetzt.

Denktas vermisst Neutralität des VN-Gesandten

Presseberichten zufolge hat TRNC-Staatsgründer Rauf Denktas den VN-Sondergesandten Alex Downer kritisiert. Er habe nicht den Eindruck, so Denktas, dass Downer neutral sei und die türkischzyprische Seite gleich behandle, obwohl dies die Aufgabe der VN wäre.

Martin Schulz zu Gast auf Nordzypern

Der deutsche SPD-Europapolitiker Martin Schulz (Vorsitzender der sozialdemokratischen Fraktion im EP) war zu Gast auf Nordzypern. Er informierte sich über die Lage auf der türkischen Seite und kam unter anderem mit Politikern der oppositionellen CTP zusammen, die seit längerem eine enge Bindung zur europäischen Sozialdemokratie hat. Er besuchte ferner den Bürgermeister der Stadt Gazimagusa.

Repräsentant Piller auf Nordzypern

TRNC-Repräsentant Uli Piller hat während seiner Nordzypern-Reise Staatsgründer Rauf Denktas zu einem Gespräch getroffen. Piller kam im Rahmen seiner Reise auch mit dem unabhängigen Abgeordneten Tahsin Ertugruloglu zusammen. Ferner informierte sich Piller über den Stand der Verhandlungen beim ehemaligen TRNC-Repräsentanten bei den Vereinten Nationen, Kemal Gökeri, der jetzt Mitglied des Verhandlungsteams ist. Zum Abschluss seiner mehrtägigen Zypernreise betonte Piller, dass die Verhandlungen seiner Ansicht nach derzeit in einer schwierigen Phase seien. "Man kann keinen wirklichen Willen der anderen Seite erkennen, diesmal tatsächlich ein Abkommen zu finden, das Zypern wieder zu einer Partnerschaftsrepublik werden lässt. Ohne dieses Entgegenkommen aber kann es keine Einigung geben." Der Repräsentant weiter: "Solange die Weltgemeinschaft den illegalen Titel 'Regierung Zyperns' weiterhin für die griechische Seite bedingungslos akzeptiert, ist jede Forderung von Kompromissen schwierig. Wenn einer in Verhandlungen nichts geben muss und fast alles hat, ist die Ausgangsbasis kompliziert." Die Gespräche mit Gökeri, so Piller, hätten aber deutlich gezeigt, dass die türkische Seite Willens ist, eine tragfähige Einigung herbeizuführen.