Montag, 8. Februar 2010

Premier fordert Verhandlungspause

Es hat Premierminister Dervis Eroglu (UBP) nicht gefallen, dass der inselgriechische Präsident Christophias offen erklärte, er wünsche sich Mehmet Ali Talat auch weiterhin als Gesprächspartner. Eroglu sagte während einer Reise nach London, solche Einmischungen seien unanständig. Andererseits: Der griechischzyprische Präsident weiß, dass Staatspräsident Talat eine ausgesprochen liberale Haltung in der Zypernfrage einnimmt, bereit war und ist, viele Kompromisse einzugehen. Und doch wird Talat nicht die Forderungen der inselgriechischen Seite erfüllen. Der Anspruch, Regierung von "Zypern" zu sein und den türkischzyprischen Staatsbürgern derzeit nicht die volle Gleichstellung zuzubilligen, wird auf Dauer für Präsident Christophias nicht durchsetzbar sein. Schon aufgrund dessen, dass der Präsident Südzyperns weiß, dass TRNC-Premierminister Eroglu die TRNC auf jeden Fall bewahren möchte, wird ihm Talat lieber sein. Um nun nicht Wahlkampf und Verhandlungen zu vermengen, hat der Premierminister eine Pause gefordert - in der heißen Phase des Wahlkampfs im türkischen Norden. Am 18. April wird gewählt, drei Wochen wird der Wahlkampf dauern. In dieser Zeit dürfte es ohnehin schwer werden, die Verhandlungen unbelastet zu führen. Zu Beginn des Jahres kursierten bereits erste Meldungen, dass die Gespräche in dieser Zeit ruhen sollten. Es müsste auch im Sinne Talats sein, der die Wahl auch gewinnen will. (uPi)