Sonntag, 10. Juli 2011

Türkei will rasches Referendum

Der türkische Außenminister Davatoglu (AKP) hat die TRNC besucht. Er kam mit allen wichtigen politischen Vertretern zusammen unter anderem, um die Ergebnisse des Gipfels von Genf zu bewerten. Dabei betonte der türkische Politiker, dass Ankara für die Zypernfrage in Referendum bis Anfang 2012 anstrebe. Danach sollten die beiden zyprischen Volksgruppen in getrennten Abstimmungen bis zum Beginn des kommenden Jahres über ihre Zukunft abstimmen. Immer wieder wurde von türkischzyprischer Seite gefordert, die Zypern-Gespräche nicht ohne zeitlichen Rahmen fortlaufen zu lassen. "Die türkischzyprische Seite fordert einen klaren Fahrplan, eine 'Roadmap'. Am Ende dieses Weges muss ein Abstimmung über die Zukunft der Insel stehen. Nur darf dann nicht das gleiche passieren, wie 2004, als nichts passierte", betonte TRNC-Repräsentant Uli Piller in diesem Zusammenhang. 2004 votierte eine Mehrheit der Zyperngriechen gegen die Vereinigung der beiden zyprischen Staaten, der türkische Norden stimmte mehrheitlich dafür. Anstatt gegebene Versprechungen einzulösen - nämlich Handelserleichterungen für den Norden einzuführen - nahm die EU Südzypern nur wenig später als Vollmitglied auf. Seitdem hat sich die Lage im Norden offiziell wenig verbessert. "Lediglich das Gefühl, dass Nordzypern etwas völlig 'Illegales' sei, ist verschwunden. Wer heute im Norden Zyperns Urlaub macht, fühlt sich dort wohl und wird nicht zuvor schon darauf hingewiesen, dass dies 'besetztes Gebiet' sei. In diesem Fall hat die zyperngriechische Propaganda ihre Wirkung verloren", erklärte Piller weiter.