Freitag, 19. November 2010

Pop-Star in Nordzypern

Der Aufschrei der zyperngriechischen Lobby war jedes Mal groß, wenn ein US-amerikanischer oder anderer bekannter internationaler Star in Nordzypern auftreten sollte. Jennifer Lopez hatte ihren bereits zugesagten Besuch auf der Insel wieder abgesagt. Ihr wurden die politischen Proteste der griechischen Lobby zu heiß. Und für die Griechen Zyperns ist ein Auftritt eines Pop-Stars im Norden untragbar. Werden Pläne für ein Konzert bekannt, beginnt die Propaganda-Maschinerie reflexartig zu erklären, dass die TRNC kein Staat sei, sondern ein von türkischen Truppen widerrechtlich besetzter Teil der Republik Zypern. "Die meisten glauben das, weil es eine Story ist, die seit Jahrzehnten so praktiziert wird und weil die ganze Welt die Inselgriechen darin auch noch unterstützt. Niemand will den Zypernkonflikt als Kontinuum seit den 1960er Jahren betrachten. Das ist ein großer Fehler", erklärte TRNC-Repräsentant Uli Piller in diesem Zusammenhang. Auch Juilo Iglesias oder Rihanna hatten ihre Konzerte wegen der lautstarken Proteste abgesagt. Bei Anastacias allerdings waren sie nun erfolglos. Der Star trat in einem Luxushotel in Girne auf und löste nach Pressenagaben einen Sturm der Begeisterung aus. Für die Menschen im Norden sind Konzerte wie diese ein wenig "internationale Normalität". Wie die Presse in der TRNC vermeldete sollen sogar einige Zyperngriechen unter den Gästen gewesen sein.