Donnerstag, 28. Januar 2010

Intensive Gespräche werden verlängert

Nach Angaben des zyperntürkischen Rundfunks BRT wollen die beiden zyprischen Präsidenten Talat und Christophias ihre intensiven Gespräche um einen Tag verlängern. Man bespreche noch immer den Themenkomplex Regierung und Aufteilung der Kompetenzen. Dabei seien viele Fragen offen bzw. strittig. Aus Kreisen um TRNC-Präsident Talat hieß es, eine Verlängerung der Gespräche sei notwendig, soll es zu einem Erfolg kommen. Dass VN-Generalsekretär Ban Ki Moon die Insel am 1. Februar besuchen wird, wurde jedoch unterdessen von den Vereinten Nationen dementiert. Es gebe keine offizielle Bestätigung eines Besuchsvorhabens, heißt es in den Medien. Unterdessen ist vom nordzyprischen Internetportal "Northcyprus.de" eine Umfrage in Südzypern veröffentlicht worden, wonach sich eine deutliche Mehrheit der Inselgriechen für ein Ende der Verhandlungen ausspricht, wenn die Parameter nicht deutlich zu Gunsten der griechischen Seite verschoben würden. Auch TRNC-Premier und UBP-Präsidentschaftskandidat Eroglu machte klar, dass Verhandlungen nur erfolgreich sein könnten, wenn sie Grundrechte der Inseltürken im Ergebnis anerkennen würden. Er gilt als Bewahrer der TRNC. International wurde die Kandidatur Eroglus als das weitere Aufstreben des "Nationalismus" auf Nordzypern angesehen. Allein in Präsident Talats Verhandlungsführung sehen viele eine Chance auf eine Einigung. Der Fall der Eheleute Orams, die ihr Haus in Lapta nun räumen müssen, zeige, dass die griechische Seite versuche, die Zypernfrage nicht am Verhandlungstisch lösen zu wollen, sondern auf dem Rechtsweg. Dies kritisierte unter anderem TRNC-Staatsgründer Denktas scharf. Welche konkreten Auswirkungen das Urteil auf die Gespräche zwischen Talat und Christophias hat, ist derzeit nicht genau ersichtlich, da über konkrete Inhalte öffentlich gesprochen wird.