Mittwoch, 15. Juli 2009

Gedenken an Putsch vor 35 Jahren

Heute vor 35 Jahren putschte das griechische Obristenregime gegen den regierenden Präsidenten Zyperns, Makarios III. Dieser überlebte und floh nach Malta und in die USA. Makarios III., der die verfassungsgemäße Ordnung der Republik Zypern bereits zehn Jahre zuvor selbst ausgehebelt und die Inseltürken an den Rand gedrängt hatte, sprach nun selbst von einer "griechischen Invasion" von außen. "Über Makarios' Aussagen in diesen Tagen im Sommer 1974 wird viel zu wenig berichtet, wenn es darum geht, zu versuchen, dass der Zypernkonflikt lediglich eine Invasion türkischer Truppen zur Besatzung des Nordens von Zypern sei", erklärte TRNC-Repräsentant Uli Piller in München. "Der Einsatz türkischer Truppen, der dem Putsch gegen Makarios folgte, war gedeckt durch den Garantievertrag und stellte in erster Linie den Versuch dar, die türkische Bevölkerung Zyperns zu schützen. Die allermeisten Zyperntürken, die die Tage zwischen Putsch und Intervention auf der Insel erlebt haben, bestätigen dies in dieser Form", so Piller weiter. Makarios III. wurde durch Nicos Sampson ersetzt, der die Vereinigung Zyperns mit dem griechischen Mutterland anstrebte. Er rühmte sich selbst als "Schlächter von Omorphita" und bekannt als turkophober EOKA-Kämpfer. Heute versuchen die beiden zyprischen Präsidenten eine Annäherung. Dabei ist es wichtig, die historische Genese des Konflikts zu erkennen, anzuerkennen und nicht einseitig zu deuten.