Dienstag, 21. April 2009

"Das Wahlergebnis respektieren"

"Erstaunlich wie einig sich die Presse hier in Deutschland ist, wenn es um die Gefahr des Wahlausgangs für die Verhandlungen geht", kommentiert TRNC-Repräsentant Uli Piller die Berichterstattung über den Wahlausgang. "Dass die Verhandlungen seit vielen Wochen ins Leere laufen und kaum von der Stelle kommen, dass auch TRNC-Präsident Talat die Eigenständigkeit der Zyperntürken nicht aufgeben wird, das wurde kaum erwähnt; stattdessen geißelt man nun den Wahlsieg der vermeintlichen 'Falken'", so Piller weiter. Auch auf der Insel wurden Stimmen laut, wonach man von der Außenwelt erwarte, dass das Wahlergebnis akzeptiert werden solle. Die UBP ist zwar konservativ, aber nicht undemokratisch, "manches schmerzt", erklärt ein UBP-Mitglied. Der ehemalige Staatspräsident Denktas freute sich über die hohe Wahlbeteiligung von 82 Prozent. Diese sei ein Garant für die funktionierende Demokratie. Das Angebot an Parteien war groß und dass vier Parteien den Einzug in die "Meclis" schafften, beweise, dass die Zyperntürken eine pluralistische Gesellschaft hätten, so hieß es. Wahlgewinner Eroglu bekräftigte, auch die UBP werde den Verhandlungsprozess fortführen. Dies wiederum erfreute den Verhandlungsführer, Präsident Mehmet Ali Talat, der einst Vorsitzender der CTP war. Premier und CTP-Chef Ferdi Sabit Soyer zeigte sich frustriert vom Ausgang der Wahlen und erklärte, man werde in den Parteigremien die Niederlage analysieren. Für TRNC-Präsident Talat, der ein Analyse-Interview im staatlichen Rundfunk gab, waren vor allem soziale und wirtschaftliche Themen ausschlaggebend. Turgay Avci, bislang Außenminister, sagte, er habe einen Ausgang wie diesen erwartet. Er kann jedoch persönlich wieder als Abgeordneter nach Lefkosa. Serdar Denktas, dessen DP ebenfalls einen Sitz einbüßte, sagte, man werde weiterhin für das Wohl des Volks da sein und die Zukunft der Zyperntürken gestalten.