Donnerstag, 22. Dezember 2011

Präsident Eroglu zu den Verhandlungen

Das türkischzypriche Staatsoberhaupt Dervis Eroglu hat in einer Pressemitteilung die derzeitigen Verhandlungsbemühungen kommentiert. Die türkischzyprische Seite sei bemüht, eine Lösung zu finden, die langanhaltend ist und Frieden und Sicherheit auch den künftigen Generationen biete. Er werde kein Abkommen unterzeichnen, das die Eigenständigkeit des inseltürkischen Volks in Frage stelle, heißt es im staatlichen Rundfunk BRT. Die Verhandlungen könnten noch bis zur Übernahme der EU-Ratspräsidentschaft durch Südzypern im zweiten Halbjahr 2012 andauern. In dieser Zeit werde die türkische Seite weiterhin versuchen, konstruktive Vorschläge zu unterbreiten. Dies betonte auch der türkischzyprische Unterhändler Özersay. Auf Nordzypern wird am 21. Dezember den Geschehnissen des Winters 1963/64 gedacht. Damals begannen zyperngriechische Kräfte mit der Umsetzung eines geheimen Planes zur alleinigen Machtübernahme innerhalb der Partnerschaftsrepublik. Es kam zu massiven Angriffen auf türkischzyprische Familien und zu Vertreibungen aus den gemischten Dörfern. Bereits im März 1964 kamen VN-Friedenstruppen. "Wenn diese Ereignisse nicht die Zweiteilung Zyperns bedeuteten, so waren sie doch das Ende der vertraglichen Vereinbarungen zur Republik", betonte TRNC-Repräsentant Piller in München. "Selbst der damalige deutsche Botschafter in Nikosia, Dr. Koenig, sprach von 'unsagbarem Leid', das die türkische Seite zu erdulden hatte", fügte er hinzu. Piller betonte, dass die Vergangenheit zwar nicht Tag für Tag genutzt werden solle, um Verhandlungen zu beeinflussen, gab aber zu, dass es schwer erträglich sei, wenn immer wieder bekräftigt werde, die Militärintervention im Sommer 1974 wäre der Beginn der Zypernfrage.