Dienstag, 20. Juli 2010

Nordzypern gedenkt den Ereignissen des Juli 1974

Während der inselgriechische Süden den 20. Juli 1974 als Tag des türkischen Einmarsches und Beginns der Okkupation darstellt, erinnern sich die meisten Zyperntürken positiv an den Tag, an dem die türkische Armee nach Zypern kam. Sie beendete für viele tausend Zyperntürken ein Jahrzehnt der angstvollen Isolation. Vor allem die ersten Jahre nach den Türkenpogromen 1963/64 waren geprägt von einem isolierten Dasein in Enklaven und Ghettos. Nach dem Putsch der griechischen Militärjunta gegen Makarios III. am 15. Juli 1974 drohte der Insel der Anschluss an Griechenland. Die Versorgungs- und Sicherheitslage der türkischen Zyprer verschlechterte sich zusehends. Am 20. Juli landete die türkische Armee und begann einen Brückenkopf zwischen Lefkosa und Girne zu erobern. Bis Ende August wurde Zypern dann zweigeteilt. Bis heute konnte diese Teilung nicht überwunden werden. Zu den Gedenkfeiern im Norden reisen nicht nur türkische Politiker, Militärs und Journalisten an, sondern auch andere Gäste aus dem Ausland.