Mittwoch, 11. März 2009

Talat: Lösung bis 2010

TRNC-Staatspräsident Mehmet Ali Talat hat öffentlich deutlich gemacht, dass er eine Lösung bis zu den anstehenden Präsidentschaftswahlen 2010 für angebracht hält und dies auch als politisches Ziel sieht. Damit korrigierte Talat seine zeitlichen Ambitionen in Bezug auf die Erreichung eines Durchbruchs bereits ein zweites Mal. Zu Beginn des Verhandlungsprozesses hoffte Talat auf eine Lösung bis Ende 2008. In der Zwischenzeit war der Herbst 2009 angestrebt worden. Das Kapitel "Grund, Boden und Eigentumsfrage" wurde abgeschlossen, ohne dass dabei Ergebnisse erzielt werden konnten, die beide Seiten befriedigen würden. Auch bei der Regierungsbildung und der Frage des Staatsaufbaus gab es noch Probleme. Talats Sprecher verkündete unterdessen, dass die Rhetorik der inselgriechischen Seite, die Talat immer wieder vorwirft, er werde von Ankara aus dirigiert, den Verhandlungen nicht zuträglich sei. Der ehrenamtliche Repräsentant der TRNC in München, Uli Piller, äußerte unterdessen die Sorge, dass die Wahlen im Norden Zyperns zum einen zu einer "Unterbrechung der Verhandlungen für einen gewissen Zeitraum führen könnten". "Andererseits", so Piller, "dürfte im Rahmen der Wahlen von außen kein Druck dahingehend ausgebübt werden, dass man Einfluss auf die Bevölkerung zu nehmen versucht. Die Entscheidung obliegt allein dem zypentürkischen Volk."