Dienstag, 29. Juni 2010

Verwirrung um Wahlergebnis

Wie heute bekannt wurde, gibt es bezüglich der Wahl von Resmiye Canaltay (UBP) zur Abgeordneten des Distriks Famagusta nun widersprüchliche Aussagen. Das Wahlkommitee habe sie mit einem sehr knappen Vorsprung als Siegerin benannt. Nun wurde diese Aussage revidiert und man habe den TDP-Kandidaten Hüseyin Angolemli nun als Abgeordneten ausgerufen. Dies wolle die UBP jedoch nicht akzeptieren. Derzeit herrscht also Unklarheit, wer den frei gewordenen Sitz fortan bekommen wird. Die ersten Meldungen sahen Canaltay rund 0,03 Prozentpunkte vorn.

Montag, 28. Juni 2010

Canaltay wird Abgeordnete

Die Kandidatin der Nationalen Einheitspartei UBP, Canaltay, konnte sich denkbar knapp bei den Nachwahlen in Famagusta behaupten. Mit lediglich 0,03 Prozentpunkten vor dem zweitplatzierten entschied die Tochter von Staatschef Eroglu die Wahl mit knapp 38,6 Prozent für sich. Sie zieht damit als 25. Abgeordnete der UBP in die "Meclisi" ein. Bei den Kommunalwahlen, die ebenfalls am gestrigen Sonntag stattfanden, konnten sich die bewährten Kräfte durchsetzen. In der Hauptstadt Lefkosa wurde Cemal Bulutoglulari mit rund 57 Prozent der Stimmen wiedergewählt. Er hatte zuvor von der DP zur UBP gewechselt. In Girne und Famagusta konnten sich die Amtsinhaber von der republikanisch-türkischen Partei CTP behaupten und wurden ebenfalls in ihren Ämtern bestätigt. Insgesamt stellt die konservative UBP 12 Bürgermeister, die oppositionelle CTP kommt auf acht, die DP stellt fortan vier Gemeindeoberhäupter und drei Bürgermeister sind unabhängig.

Sonntag, 27. Juni 2010

Nordzypern wählt erneut

Am heutigen Sonntag wird auf Nordzypern wieder gewählt. Die Inseltürken bestimmen ihre Stadt- und Gemeindevertretungen neu, zudem wären die Bürgermeister und Ortsvorsteher gewählt. Besonders spannend dürfte die Frage sein, ob der zurückgetretene Bürgermeister von Lefkosa Cemal Bulutoglulari erneut gewinnen kann. Er wechselte von der demokratischen Partei DP zur regierenden UBP. In der Region Famagusta (Gazimagusa) finden zudem Nachwahlen statt. Hier wurde ein Parlamentssitz frei, nachdem Dr. Dervis Eroglu zum Staatschef gewählt und seinen Sitz in der Nationalversammlung aufgeben musste. Große Chancen auf den Einzug in die "Meclisi" hat Eroglus Tochter. Sie kandidiert für die konservative UBP. Kritik an der Kandidatur der Tochter des Staatspräsidenten wurde mehrfach damit zerstreut, dass Resmiye Canaltay eine erfahrene Parteistrategin sei, die sich sehr lange schon mit dem Politikbetrieb befasst hat und auch für die UBP tätig war.

Mittwoch, 23. Juni 2010

KTHY stoppt Flugbetrieb

Die finanziell stark angeschlagene türkischzyprische Fluglinie "Cyprus Turkish Airlines" (KTHY) musste nach Anordnung aus Ankara ihren Betrieb vorübergehend einstellen. Die Airline fliegt unter türkischer Flagge, um auch international Routen bedienen zu können. Sie war Anfang des Jahres finanziell in Bedrängnis geraten. Man war auf der Suche nach einem Partner. Derzeit wird noch immer das einzige Angebot von "Atlas Jet" bewertet. Nach Bekanntgabe der Betriebseinstellung für die nächsten drei Monate kam es zu Protesten vor dem KTHY-Hauptquartier in Lefkosa. Wie der staatliche Rundfunk BRT mitteilte entstanden Tumulte vor dem Gebäude. Die Polizei musste durchgreifen um eine Erstürmung zu verhindern. Die Regierung sucht seit Wochen nach Wegen, um die Airline zu retten. Derzeit seien alle Maschinen auf dem Vorfeld in Ercan geparkt, hieß es. Wer Tickets von KTHY besitzt um nach Ercan zu reisen, solle sich möglichst umgehend mit seinem Reisebüro in Verbindung setzen.

Sonntag, 20. Juni 2010

Präsident der Inselgriechen in Brüssel

Wie die Internetzeitung "Northcyprus Times" berichtet, hat der inselgriechische Präsident Christophias Brüssel besucht. Er habe die EU-Gremien aufgefordert, die Diskussionen über möglichen direkten Handel zwischen der EU und Nordzypern zu beenden und diese Frage nicht weiter zu verfolgen. Südzypern lehnte jede Annäherung der TRNC an Europa strikt ab und beharrt weiter darauf als "Regierung von Zypern" die gesamte Insel zu repräsentieren. Man werde von Seiten der Zyperngriechen, so "Northcyprus Times" weiter, auch keine Zeitpläne oder eine Schiedsrichterrolle der Vereinten Nationen akzeptieren. TRNC-Staatschef Eroglu, von dem die griechischzyprische Führung erhofft hatte, dass er ihr als Ausrede für ein Scheitern der Verhandlungen dienen würde, hatte vergangene Woche bekräftigt, dass aus seiner Sicht ein Abschluss der Gespräche bis Jahresende denkbar wäre.

Donnerstag, 17. Juni 2010

Verhandlungen fortgesetzt

Diesmal kam es zu keiner Aussetzung der Gespräche, auch der inselgriechische Staatspräsident Christophias erschien. Die direkten Gespräche zwischen den beiden zyprischen Präsidenten wurden fortgesetzt. Wie bereits vor den Präsidentschaftswahlen in der TRNC abgesprochen, wurde die Grundstücks- und Eigentumsfrage angesprochen. Details werden erst in einer folgenden Sitzung verhandelt, meldete die inseltürkische Presse. Inhaltlich wurde über den Fortgang der Gespräche nichts bekannt. TRNC-Staatspräsident Dervis Eroglu flog im Anschluss nach Ankara.

Montag, 14. Juni 2010

"Cyprus Turkish Airlines" mit wirtschaftlichen Problemen

Die zyperntürkische Fluglinie "Cyprus Turkish Airlines" (KTHY) geht wirtschaftlich unsicheren Zeiten entgegen. Massive finanzielle Probleme zwingen die Verantwortlichen zu handeln. Die Regierung bemüht sich derzeit um eine Lösung für den angeschlagenen Carrier. Nicht zuletzt aufgrund des Embargos gegen die TRNC können Maschinen der KTHY nur die Türkei direkt anfliegen. Weitere Verbindungen etwa nach Großbritannien erfolgen immer nur nach einem Zwischenstopp. Derzeit strebt KTHY eine Partnerschaft mit einer anderen Fluglinie an. "Atlasjet" hat ein Angebot abgegeben, über das nun verhandelt werden soll. Unterdessen wurde bekannt, dass die niederländische Airline "Corendon" nun doch nicht non-stop von den Niederlanden aus nach Ercan fliegt, sondern in Antalya einen Zwischenstopp einlegt. Südzypern hatte die Non-Stop-Verbindung verhindern können und nennt auch die jetzt geflogene Variante über Antalya "illegal". Wie die "Northcyprus Times" berichtet, plane Schweden als erstes Land die Beendigung des Embargos gegen den Flughafen Ercan. Im griechischzyprischen Süden nannte man dies "besorgniserregend".

Montag, 7. Juni 2010

Gesprächsrunde geplatzt

Nicht gerade Vertrauen aufbauen konnten TRNC-Präsident Eroglu und sein griechischzyprischer Amtskollege Christophias. Es wäre erst die zweite Verhandlungsrunde gewesen, die die beiden absolvieren sollten. Christophias ließ sie platzen und erschien nur kurz am Verhandlungsort - und auch nur, weil ihm zugetragen wurde, dass der Konvoi von TRNC-Staatschef Eroglu bereits unterwegs war. Welche "Meinungsverschiedenheiten" dazu geführt hatten, dass Christophias nicht verhandeln wollte, wurde zunächst nicht bekannt. Nun soll zuerst wieder auf der Ebene der Unterhändler eine Basis für weitere Gespräche gefunden werden. "Den Verhandlungen dürfte derlei diplomatischer Hickhack wohl schaden", meinte TRNC-Repräsentant Uli Piller und fügte hinzu: "Die Frage ist, ob die griechische Seite versucht, ein Ende der Verhandlungen zu schaffen, das sie am Ende als moralische Sieger und die türkische Seite als Blockierer und Nein-Sager dastehen lässt. Dies wäre sehr bedauerlich für die Zukunft Gesamtzyperns."

Mittwoch, 2. Juni 2010

Nordzypern protestiert gegen Israels Vorgehen

In die internationale Kritik am Vorgehen Israels in Bezug auf die Angriffe auf ein Schiff der "Friedensflotte" reihten sich auch Vertreter Nordzyperns ein. Sowohl TRNC-Staatspräsident Derviş Eroğlu als auch Staatsgründer Rauf Denktaş betonten, die Erstürmung der Mavi Marmara sei unverhältnismäßig gewesen und ein Verbrechen. Eroğlu kondolierte den Familien der Opfer und hob hervor, dass derlei Aktionen die Friedensbemühungen im Nahen Osten zuwiderliefen.